“Ich weiß ja wie es geht, aber …” – kennst du diesen Satz? In welchen Momenten sagst du ihn? “Ich weiß wie ich mich gesund ernähre, aber ich mache es nicht.” “Ich weiß, dass ich mehr Sport machen sollte, aber ich mache es nicht.” Nicht nur auf unsere Gesundheit bezogen. “Ich weiß, was ich tun muss, um erfolgreich zu sein, aber…”.
Wir können diesen Satz auf jedes Ziel beziehen, das wir haben, es aber nie erreichen. Warum machen wir oft nicht was wir wissen? Darauf möchte ich in diesem Beitrag näher eingehen.
Nehmen wir mal das Beispiel Ernährung, das wahrscheinlich jeder von uns kennt. Wir wollen alle möglichst lange gesund und stark sein und wir wissen, dass ungesunde Ernährung zu Problemen führt (früher oder später) und gesunde Ernährung uns Energie gibt, beim Abnehmen hilft und viele weitere Vorteile hat. Die meisten wissen auch welche Lebensmittel gesund und welche ungesund sind. Wir sitzen also da und wissen, was zu tun ist, tun aber nichts und das kann viele Gründe haben:
- wir möchten nicht aus unserer Komfortzone raus
- wir finden Veränderungen anstrengend
- es ist doch alles ganz ok so wie es ist – wir geben uns mit “OK” zufrieden
- wir wollen unseren Alltag nicht durcheinander bringen
- wir wollen das Ergebnis sofort, aber nicht den Weg geduldig gehen
- wir wollen uns nicht zeigen, deshalb suchen wir uns keine Hilfe
- es geht uns doch (noch) gut, warum etwas ändern
- usw.
Die Liste könnte so lang sein.
Nicht das “Nicht-Wissen” ist das Problem, sondern die Umsetzung. Denn wenn wir nicht wissen was zu tun ist, wissen wir zumindest, wo wir uns dieses Wissen besorgen können. Du kannst also eine:n Ernährungsberater:in beauftragen, dir einen Plan zu schreiben, aber wenn du ihn im Regal verstauben lässt und nicht umsetzt was da drin steht, brauchst du dich nicht zu wundern, dass du dein Ziel nicht erreichst. Ist doch klar oder?
Wenn du nun aber deine Pläne – egal ob es ein Ernährungsplan oder ein Finanzplan oder ein Erfolgsplan für dein Business ist – anfängst umzusetzen, kommst du irgendwann ans Ziel. Du setzt dich ja auch nicht ins Auto, gibst im Navi eine Adresse ein und wartest mal was passiert. Als ob dein Auto dich da allein hin bringt. Du weißt, du musst den Schlüssel schon umdrehen, das Auto starten und losfahren oder? Und dann fangen die “Probleme” der Umsetzung auch schon an. Du kommst vielleicht in einen Stau oder du verfährst dich. Die Route wird geändert oder du hast einen Platten. Du kommst vielleicht ein paar Stunden später am Ziel an.
Ziele setzen ist leicht. Ich behaupte mal, jeder hat Ziele in irgendeiner Form und in irgendeinem Bereich. Sie aber zu erreichen und Erfolg zu haben, das kann dauern, doch glaube mir, wenn du in die Umsetzung kommst, wirst du dein Ziel auch erreichen. Das geht gar nicht anders. Du darfst nur nicht erwarten, dass du am ersten Tag sofort Erfolg hast. Es geht erstmal darum, dranzubleiben und solange durchzuhalten, wie es nötig ist, denn schließlich bist du dafür ja losgegangen. Du bist nicht losgegangen um auf halber Strecke zu sagen, ach ne, ist doch nichts für mich, ich drehe wieder um. Ist mir zu anstrengend. Stell dir vor du stehst kurz vor deinem Durchbruch, hast aber keine Geduld mehr und kehrst um! Wie schlimm wäre das?
Denk nicht, dass Erfolg über Nacht kommt oder linear verläuft. Du gehst los und alles läuft perfekt. So ist es nie, nicht im eigenen Business, nicht beim Sport und auch nicht in deiner Abnehmreise. Du hast Rückschläge, Zweifel, Ängste, deine Komfortzone meldet sich und sagt dir: Bleib lieber wo du bist, ist doch ok dort. Warum tust du dir das an? Es ist ein tägliches Auf und Ab, ein tägliches Entscheidungen treffen. Jeden Morgen die Entscheidung treffen, dass du weiter gehst, du dich weiter an den Plan hältst, der sich natürlich auch verändern kann im Laufe der Zeit. Weil du merkst, dass er nicht funktioniert. Dann darfst du einen neuen Plan entwerfen, der dich weiterbringt (auch ein spannendes Thema, greife ich mal intensiver auf).
Warum reicht Wissen alleine also nicht aus? Weil du auch etwas dafür tun musst: dein Wissen anwenden. Du darfst in die Umsetzung kommen. Was ist der entscheidende Punkt, der dein Wissen in die Umsetzung bringt UND dich auch motiviert, dranzubleiben? Ohne ihn ist dein Wissen zu nichts zu gebrauchen. Du lässt es im Regal verstauben, fängst gar nicht erst an und sagst dir: Ich weiß es ja, aber…
Es ist dein WARUM.
Warum möchtest du abnehmen?
Warum möchtest du ein erfolgreiches Business haben?
Warum möchtest du dein Leben ändern?
Warum möchtest du diesen einen Job machen?
Es ist dieses große Wort, das dich dazu bringen wird, weiterzugehen. Dein WARUM.
Weißt du, wenn ich hier oder auf Insta meine Stories und Beiträge poste, dazu aufrufe ein gesundes Leben anzustreben und meine Ergebnisse mit euch teile, dann bekomme ich oft Feedbacks wie: Du bist so fleißig, ich wäre auch gern so sportlich wie du, usw. und ich freue mich natürlich und fühle mich geehrt und bin dankbar für so viele positive Worte. Ich tue das ja, weil es Teil meines Jobs ist, mich fit zu halten, zu motivieren und zum Umdenken zu bewegen. Um zu bewirken, dass andere Menschen ihr Verhalten auch zum Positiven ändern um gesund und glücklich zu sein. Ich zeige Ausschnitte aus meinem Alltag, weil ich als Vorbild vorangehe und hoffe jemanden damit zu erreichen, der sich etwas abgucken kann. Dem ich helfen kann. Ich wende mein Wissen an, ich setze es um. Aber denkst du, dass das alles einfach für mich ist? Ich habe so viel zu sagen und ich habe das Wissen, aber wie manchmal sitze ich da und habe Zweifel, ob ich dieses Bild nun hochladen soll mit meinem Text, den ich im Kopf habe. “Ich weiß was ich kann, aber…” Diesen Satz habe ich gestern erst wieder gesagt. Zu meinem Leben, meiner beruflichen Situation, zu dem Bild, das ich von mir habe, der Mensch, der ich sein will. Ich habe eine so klare Vision von mir und meiner Zukunft. Ich weiß was ich will und ich weiß WARUM, aber auch ich bin manchmal wie gelähmt und kann nicht weitergehen. Und warum nicht? Weil meine Vision von meiner Zukunft mir eine scheiß Angst macht. Nicht falsch verstehen. Wenn ich an meine Zukunft denke, bin ich sehr glücklich, ich bin richtig euphorisch und wenn ich mich dort sehe wo ich hin will, bekomme ich am ganzen Körper Gänsehaut und könnte weinen vor Glück, aber gleichzeitig macht sie mir einfach Angst, weil ich dafür Dinge tun muss, die außerhalb meiner Komfortzone liegen, sonst komme ich nicht weiter. Weil Dinge oder Menschen, die ich mag und an denen ich festhalte, vielleicht nicht mehr “gut” für mich sind und auf der Strecke bleiben. Weil Veränderungen verdammt mühsam sind. Meine Komfortzone meldet sich so so oft und sagt: “Dein Alltag ist doch mega so wie er ist. Du liebst ihn doch, das hast du auch geschrieben in einem Blockbeitrag.” Er darf ja auch mega bleiben, aber ich darf doch auch wachsen und ich will es ja auch. Dann kommt hinzu, dass Menschen in meinem Umfeld sagen, ich sei nie zufrieden und würde immer nur nach Mehr streben, ich solle doch mal zufrieden und glücklich sein mit dem was ich habe. Und schon melden sich meine Zweifel, ich frage mich, ob ich wirklich so undankbar bin… Aber dass ich nach Mehr strebe, heißt doch nicht automatisch, dass ich nie zufrieden bin? Dass ich nicht glücklich bin oder undankbar?
Verstehst du was ich meine?
Ich gehe also in die Umsetzung, ich mache meine To Do’s, um eins meiner Ziele, lange gesund und fit zu bleiben, zu erreichen, aber das heißt nicht, dass ich es leicht finde. Oder dass ich es immer geil finde, mich zu quälen oder immer Bock habe, mich ins Auto zu setzen und ins Studio zu fahren. Frag mal meine Mama, wie oft wir im Auto sitzen, uns angucken und sagen: Ich habe keinen Bock! 😀 Manchmal möchte ich lieber nen Kaffee trinken gehen oder oft habe ich auch einen Haufen Arbeit auf dem Schreibtisch liegen, die gemacht werden muss. Aber trotzdem ist das Fitnessstudio für mich ein fester Programmpunkt. Da kommt nichts zwischen, denn ich möchte ein Ziel erreichen. Oder denk nicht, dass ich in meiner beruflichen Laufbahn – vor allem seit meiner Selbstständigkeit – nie zweifle oder nie aufgeben möchte. Ich stecke auch manchmal in einem Loch, da bin ich ehrlich mit dir. Und auch wenn ich mein Warum kenne und verinnerlicht habe, schaffe ich es manchmal nicht allein da raus, manchmal brauche ich eine Hand, die mich raus zieht. So wie gestern 🙂 Ein Gespräch reicht schon aus. Kurz hysterisch werden :D, sich auskotzen und wenn man sich dann wieder sicher ist, dass man sein Ziel immer noch erreichen möchte, werden die Ärmel hochgekrempelt und weitergemacht. Solange, bis das Ziel erreicht ist. Weil ich mein WARUM kenne und weil es so stark ist, dass nichts anderes für mich in Frage kommt.
Und hier ist er, dein Leitfaden zur Erreichung deiner Ziele:
Wissen (was du erreichen willst) – WARUM (willst du es erreichen)? – Umsetzen (was du weißt). Das WIE ergibt sich auch manchmal erst auf deiner Reise. Das musst du nicht immer sofort wissen. Du musst nur wissen, WAS und WARUM.
Warum du tust was du tust. Denn das ist der “kleine” Anhaltspunkt, warum du durch Berg und Tal fährst. Warum du der Mensch bist, der du bist. Warum du nach einem gesunden, glücklichen Leben strebst und dafür genau das tust, was dich auch gesund und glücklich macht.
Kenne dein Warum!
Gestern beim Gespräch mit meiner Freundin sagte sie etwas, das einfach stimmt: Oft, und davon kann ich mich (noch) nicht freisprechen, zweifelt man nur an seinem Weg, weil man sich mit anderen vergleicht oder einschüchtern lässt. Dann denkt man, man ist nicht gut genug. Warum soll jemand ausgerechnet bei mir zuschauen, wenn es doch Tausende in meiner Nische gibt? Lass das. Schau nicht nach links und rechts. Hab auch Zweifel, sei dir unsicher, erinnere dich kurz, warum es dir das wert ist und dann geh weiter. Vergleiche mit anderen bringen dich nicht an dein Ziel. Du bist Du. Und dein Weg ist DEIN Weg.
Geh los für deine Träume! Und denk daran: Erfolg ist ein Prozess und kein Event 😉 Genieße den Prozess!
Was ist dein Warum? Vielleicht magst du es mir schreiben bei Instagram @fabifitnesscoach oder als Mail. Nutze dafür gerne das Kontaktformular am Ende der Seite. Ich freue mich auch immer über Kommentare 🙂 Lass mich gerne teilhaben an deinen Gedanken.
Alles Liebe <3, deine Fabi