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Was für ein Jahr 2023

Seit Wochen liegen mir die Worte für meinen letzten Beitrag des Jahres auf der Zunge, heute (12.12.) schreibe ich sie hier endlich auf.

Dieses Jahr war so intensiv in allen Bereichen, geschäftlich und privat. Ich hatte sehr gute Phasen, die einfach der Hammer waren! Genauso hatte ich schlechte Phasen, bei denen ich nicht weiter wusste und dachte, ich komme da nie wieder raus. In jedem Fall habe ich dieses Jahr wohl so viel gelernt oder vielmehr verstanden, wie in meinem ganzen Leben nicht. Ich habe so viel gelesen und mich weitergebildet wie in meinem ganzen Leben nicht 😀 Und obwohl wir schon einige geschäftliche Tiefs hatten, mein Mann und ich, hatten wir es noch nie so schwer wie in diesem Jahr.

Mich selbstständig zu machen, war schon lange mein Traum, den ich mich aber nie getraut habe, wirklich zu leben. Aus Angst, was passiert, wenn es nicht klappen sollte. Als ich einmal soweit war, diesen Schritt zu gehen, habe ich meine letzte Festanstellung gefunden. Ein Job als Gesundheitscoach im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement. Die Stelle fand ich so interessant und hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich sie Vollzeit ausgeführt und meinen Traum nach hinten geschoben habe. 9 Jahre durfte ich meine Kolleginnen und Kollegen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder fitter zu werden. Doch das letzte Jahr war geprägt von vielen Momenten, in denen ich gemerkt habe, dass es nicht weiter gehen kann. Ich konnte weder meinem Beruf noch meiner Familie so gerecht werden, wie sie es verdient hatten. Meinen Traum von Unabhängigkeit habe ich nie so sehr gewollt wie in dem letzten Jahr. Doch ich hatte keine Ahnung was ich tun soll, denn ich wollte die Firma nicht verlassen, ohne einen Nachfolger zu haben, der meine Stelle übernimmt.

Und da komme ich zum ersten Punkt, den ich in diesem und letzten Jahr lernen durfte und der mich so unglaublich dankbar macht. Ich hatte den Entschluss gefasst, dass ich die Firma verlassen muss, aber keine Ahnung und auch keine Hinweise darauf, dass das gelingen würde, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Bis ich plötzlich auf jemanden aufmerksam gemacht wurde, die meine Stelle interessant fand. Sie befand sich damals aber auch in einem Angestelltenverhältnis woanders und es war überhaupt nicht sicher, ob sie meine Stelle tatsächlich übernehmen würde. Wir setzten uns letztes Jahr im Sommer zusammen und ich erzählte ihr von meinem Plan, Ende des Jahres die Firma verlassen zu wollen. So weit so gut. So richtig überzeugt hatte ich sie aber noch nicht 😀 Lange Rede, kurzer Sinn. Im letzten Quartal des Jahres saßen wir in der Personalabteilung bei meiner damaligen Chefin und sie hat ihren Vertrag unterschrieben.

Was ich damit sagen möchte. Ich war so entschlossen von meinem Plan, dass es für mich keine andere Möglichkeit gegeben hätte, als die, die ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Für mich war klar, dass ich die Firma verlassen werde und genauso ist es auch geschehen. Auch wenn ich anfangs noch nichts wusste! Nicht, wie ich es meiner Chefin sagen sollte oder ob ich jemanden finde, der mich ersetzen kann, ob ich überhaupt genug verdienen würde, um klar zu kommen. Und doch ist es genauso gekommen, wie ich es wollte und sogar noch besser, weil ich entschlossen war, dass es so sein muss. So und nicht anders. Meine Entschlossenheit und 100%ige Überzeugung hat das Rad ins Rollen gebracht.

Ja und dann … boah… dann begann ein Jahr, das -rückwirkend betrachtet- so unfassbar geil war! Ich hatte die Freiheit, die ich immer wollte, meinen Tag so zu planen, wie er mir und meiner Familie am besten passte. Ohne Langeweile zu schieben, sondern mit meiner Arbeit. Genau 4 Monate lang. Und weil die Kinder zwischendurch krank waren und ich meine Tagesziele nicht immer erreicht habe, habe ich gelernt mich zu organisieren. Ich habe es geliebt und dachte, es könnte ewig so weitergehen. Aber dann wurde meine Geduld und meine Belastbarkeit so richtig auf die Probe gestellt. Ich werde hier nicht ins Detail gehen, aber ab dem Zeitpunkt hatte ich meine Zeit nicht mehr selbst in der Hand. Ich musste mich und meinen Alltag neu organisieren, neu planen. Mein Tagesablauf war auf einmal ganz anders. Ich habe in der Zeit auf sehr viel verzichtet, nicht mehr viel unternommen, sehr wenig mit den Kids und auch meine Freunde habe ich so gut wie gar nicht gesehen. Ich fing an, mich abzukapseln, kein unnötiges Surfen im Netz, keine „Zeitdiebe“, denn Zeit hatte ich gefühlt überhaupt keine. Ich musste mir eingestehen, dass ich nicht alles schaffen konnte und so habe ich unter anderem meinen Posten im Vorstand eines Fördervereins abgegeben. Für mich war das alles so viel Input, dass ich nicht mehr als meinen eigenen Kram ertragen konnte. Ich habe so gut wie es eben ging meine Arbeit gemacht und es wurde von Woche zu Woche immer ein bisschen besser. Der Sommerurlaub stand an und am Meer, in der Heimat, konnte ich richtig viel Energie tanken. Ich kam ausgeglichen und glücklich nach Hause, alles nahm wieder seinen Lauf. Ich habe im Herbst eine neue Leidenschaft gefunden, die mein Business ein gutes Stück vorwärts bringt und was mir richtig viel Spaß macht. Ich war wieder voll in meiner Routine … bis im Oktober meine Belastbarkeit wieder auf die Probe gestellt wurde, noch mehr als Anfang des Jahres. Als ob ich Energie tanken sollte genau für diese Phase, das letzte Drittel diesen Jahres. Es ist nichts Tragisches passiert und dennoch hat es mich sehr viel Energie gekostet. Aber, trotz allem, sitze ich heute hier vor meinem Rechner und bin einfach glücklich. Denn jetzt, nachdem das Jahr fast vorüber ist, mit allen Hochs und Tiefs, bin ich so dankbar für dieses Jahr 2023!

Alles, was dieses Jahr passiert ist, hat mich weiter gebracht. Aber warum schreibe ich das, das soll hier schließlich kein Tagebucheintrag werden sondern euch weiterhelfen 😀 Ich habe viele Learnings aus diesem Jahr mitgenommen. Einige haben mich schon ziemlich lange beschäftigt und ich habe mich immer und immer wieder über sie geärgert. Ich habe sie mittlerweile alle verstanden. Und 11 davon möchte ich euch gerne (vielleicht als Vorsätze für das neue Jahr?) mitgeben:

  1. Du kannst die besten Pläne und To Do-Listen schreiben und daran arbeiten, sie in die Tat umzusetzen, aber das Leben schreibt seine eigenen Pläne. Es kommt immer irgendwas dazwischen, Herausforderungen können einen lähmen. Suche nach Lösungen, anstatt dich auf die Probleme zu konzentrieren.
  2. Geduld und Ausdauer sind gefragt, wenn du wirklich erfolgreich werden möchtest, in jedem Bereich des Lebens. Wie heißt es so schön: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Ich habe gelernt, dass ich meine Geduld und Ausdauer noch mehr ausbauen darf 😀 und ich bin mir sicher, dass ich noch so oft Gelegenheit dazu bekomme, bis ich es endlich kapiert habe.
  3. Niemand kommt und holt dich aus dem Loch, in dem du steckst. Du musst da selbst raus. Genauso auch mit der Motivation zu trainieren oder deine Ernährung umzustellen. Niemand trainiert für dich oder nimmt für dich ab. Du musst es selbst tun. Übernimm die Verantwortung.
  4. Gehe richtig mit Stress um, denn stressige Zeiten wird es in deinem Leben immer geben. Ich darf noch lernen, auf Stress nicht mit Erbrechen zu reagieren, denn das ist mir dieses Jahr häufiger mal passiert. Innere Unruhe, Unzufriedenheit, Stress, Angst, Kotzen. Das war die Reihenfolge. Das darf nächstes Jahr gerne fern bleiben und daran arbeite ich.
  5. Sei dankbar. Ich gehe abends dankbar ins Bett, denn ich habe allen Grund dazu.
  6. Du musst nicht immer etwas tun. Manchmal kannst du auch einfach nur sein und den Moment genießen.
  7. Lerne, nichts persönlich zu nehmen. Nichts, was andere Menschen tun oder nicht tun, hat mit dir persönlich zu tun, sondern mit ihnen, ihrer Geschichte, ihrer Denkweise, ihrer Erziehung, ihren Erfahrungen. Ich habe mich jahrelang so oft geärgert über Menschen, die nicht so gehandelt haben, wie ich es mir gewünscht hätte. Weil ich erwartet habe, dass sie genauso denken wie ich. Durch diese Erwartungshaltung wurde ich so oft enttäuscht und das war einfach nicht nötig. Das war ehrlich gesagt mein emotionalstes und härtestes Learning dieses Jahr, da es mich schon viele Jahre beschäftigt hat. Aber jetzt bin ich endlich fein damit.
  8. Es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt um etwas zu verändern. Man kann sich nicht 100%ig vorbereiten. Wie Bodo Schäfer in einem seiner Bücher schreibt: „Die beste Vorbereitung ist, es einfach zu tun“.
  9. Nicht jeder mag dich und deine Art und dich muss das auch nicht stören. Sei dir bewusst wer du bist und wachse an der Kritik. Diese Lektion habe ich schon in meiner Ausbildung gelernt. Richtig verinnerlichen konnte ich sie aber erst jetzt mit meiner Selbstständigkeit.
  10. Nichts ist so kostbar wie deine Gesundheit und dein innerer Frieden. Behandele deinen Körper gut, denn du hast nur diesen einen. Ich werde mehr an meinem Stressmanagement arbeiten.
  11. Nichts verändert sich bis du dich veränderst. Und dann ändert sich plötzlich alles.

Dieses Jahr ist wie im Flug vergangen. So viel schneller als die Jahre zuvor. Ich bin wie jedes Jahr etwas erschöpft zum Ende hin, aber gleichzeitig so zufrieden wie noch nie. Zufrieden mit dem, wie ich dieses Jahr, vor allem die Schwierigkeiten gemeistert habe. Aber ich war nicht allein. Meine Familie war immer da. Mein Mann, meine Kinder, meine Eltern, Schwiegereltern, meine Schwester und mein Schwager, Heidi und Mario. Ich danke euch von ganzem Herzen für alles, was ihr mir dieses Jahr gegeben habt. Für eure Selbstlosigkeit, alles für uns links liegen zu lassen und zu helfen, wo ihr konntet. Danke an meine Freunde, die ohne zu zögern mir die Kids abgenommen haben, damit ich auch einfach mal nur durchatmen konnte. Die sich gemeldet oder mal eben vor der Tür gestanden haben, um mit anzupacken. Ich werde euch das nie vergessen. Ich liebe euch!

Und euch gebe ich mit, wie jedes Jahr, dass wir keinen Jahreswechsel brauchen, um uns neue Ziele zu setzen oder Vorsätze zu machen. Jeder Tag ist ein neuer Tag und du kannst dich jederzeit neu entscheiden, wie du leben möchtest, wie du mit Situationen umgehen möchtest. Wie du Probleme bewältigst, mit wem du dich umgibst, wer dir wichtig ist, wer bleiben soll und weiterziehen darf. Wieviel Gutes du dir und deinem Körper tun möchtest. Wie dein Leben aussehen soll.

Ich habe meine Top-Ziele für nächstes Jahr längst aufgeschrieben und schon angefangen, daran zu arbeiten. Ganz oben steht: Glücklich sein! Vielleicht bist du glücklich so wie alles ist und das ist so wundervoll! Ich wünsche dir, dass es so bleibt und wenn nicht, dass du Wege findest, es zu ändern. Du musst das auch nicht allein tun. Es gibt viele Menschen da draußen, die helfen können. Nimm Hilfe an.

Ich danke allen meine Klientinnen und Klienten, die mir dieses Jahr oder sogar schon seit Jahren vertrauen und treu sind, die meinen Alltag mit Aufträgen füllen, meinen Wegbegleitern, meiner liebsten Fitness-Crew! Nächstes Jahr feiern wir 2-Jähriges! WAHNSINN! An meine neue Familie durch das neue Business, das ich dieses Jahr starten durfte! Danke, dass ihr mich gefunden habt! An Karo, aka Uschi 😀 Das war nicht unser Jahr, aber es wird kommen! Danke, dass du an meiner Seite bist, an guten und an schlechten Tagen! An Rabea. Danke, dass du genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst und weiterführst, was ich nicht mehr konnte. An alle, die mich immer unterstützt und mir geholfen haben, dieses Jahr zu einem meiner ereignis- und lehrreichsten Jahre zu machen. Danke, dass es euch gibt und ihr Teil meiner kleinen Welt seid!

Ich wünsche euch ein wundervolles, mit Liebe und Glück gefülltes Weihnachtsfest und ein großartiges neues Jahr. Mögen sich eure Träume erfüllen oder ihr ihnen zumindest ein Stückchen näher kommen. Tut euch Gutes, denkt daran, dass wir nicht ewig hier sein können und dass wir nur einen Körper haben, der uns unser ganzes Leben möglichst gesund und stark begleiten darf, körperlich und mental, und dass es auch an unserem heutigen Verhalten liegt, ob er das schafft. Und seid glücklich.

Ich freue mich nun auf eine kleine Pause, um mich auf meine kleine Welt Zuhause zu konzentrieren und Punkt 6 zu verinnerlichen. Ich bin mir sicher, dass mir das nächste Jahr wieder viele Herausforderungen schenken wird, für die ich nun Kraft tanke.

Wir lesen, hören oder sehen uns im nächsten Jahr. Alles Gute!

Eure Fabi

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