Ich habe mich schon immer gut und bewusst ernährt, mit ein paar Ausreißern zwischendurch. Aber alles in allem hat meine Mama schon seit wir klein waren auf eine gesunde und hochwertige Ernährung geachtet. Wir hatten nie Softdrinks oder Säfte im Haus. Das einzige Mal, als es ein Glas Sprite gab, war sonntags bei meinen Großeltern. Aber auch da gab es wie gesagt nur ein Glas für jeden. Und ich muss sagen, ich habe das unter der Woche auch nicht vermisst. Für mich war das etwas besonderes, weil sonntags die ganze Familie zusammenkam und man so noch ein kleines Highlight hatte, auf das man sich die ganze Woche gefreut hat.
Während meiner Tanz-Karriere hatte zusätzlich meine Trainerin immer ein Auge auf unsere Ernährung. Spätestens wenn der Wiegetag bekannt war, hat man sich extra zusammen gerissen 😀
Tatsächlich habe ich mich am schlimmsten ernährt, als ich mitten im Studium war. Ich habe in München studiert, es war ein Fernstudium. Das bedeutete für mich, ungefähr einmal im Monat für ein paar Tage nach München zu den Präsenzphasen zu fliegen. Verdient habe ich trotz zweier Jobs in dieser Zeit so wenig, dass ich mir weder ein gutes Hotel noch hochwertige Lebensmittel leisten konnte. Kochen konnte ich vor Ort auch nicht und Essen gehen war sowieso nicht drin! Also zog ich mit meinem Wasserkocher los und kaufte mir haufenweise Tütensuppen und Fertigprodukte. Ich lernte also alles über Lebensmittel, während ich in der Praxis nichts davon anwendete. Da ich aber immer noch sehr viel Sport machte, merkte ich körperlich nicht viel davon. Ich fragte mich nur, warum ich oft so müde war. Bis ich in meiner vorletzten Präsenzphase des Studiums eines Abends mitten in der U-Bahnstation einfach zusammenklappte. An diesem Tag war Christkindlmarkt in München und ich habe mir ein Crêpes gegönnt. Kurz vorher hatte ich eine Tütensuppe und einen Schokopudding mit Sahne gegessen. Und als ob mein Körper mir sagen wollte: STOP! ging es mir elendig an diesem Abend. Ich habe mich mehrfach übergeben bis ich dann einfach zusammengesackt bin. Gott sei Dank stand eine Gruppe junger Leute in der Nähe, die mich aufgefangen und mir einen Krankenwagen gerufen haben. Diesen Abend werde ich wohl nie vergessen. Seitdem habe ich weder Tütensuppen, noch Pudding und Crêpes angerührt und beim Gedanken daran kommt mir alles wieder hoch!
Das war der Knackpunkt und der musste auch so kommen, glaube ich. Seitdem analysiere ich jedes Lebensmittel und wende das, was ich gelernt habe, auch tatsächlich an. Ich möchte nie wieder in so eine hilflose Situation kommen und ich bin sehr dankbar, dass Menschen da waren, die mir geholfen haben. Essen macht etwas mit uns. Die Inhaltsstoffe lösen etwas aus in unserem Körper. Die schlechten Eigenschaften wie Zucker, schlechte Fette, Alkohol, verarbeitete Lebensmittel, Zusatzstoffe, chemisch hergestellte Zutaten etc. die schaden uns! Nicht sofort und auch nicht nach drei, vier Mal. Aber auf Dauer! Und das ist ja das Problem, dass wir erst merken, was unser Essen mit uns macht, wenn schon irgendwas passiert ist und wir wiegen uns in Sicherheit. Bei mir vergingen drei Jahre ehe ich die Nebenwirkungen zu spüren bekam. Und das obwohl ich mich nur während der Präsenzphasen so schlecht ernährte. Meine Nebenwirkungen waren noch harmlos. Eine schlechte Ernährung kann ganz andere Krankheiten hervorrufen. Adipositas, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen, Gefäßkrankheiten, Fettstoffwechselstörungen usw. Die Liste der Folgen ungesunder Ernährung ist ewig lang. Wir glauben das nur nie, weil wir nicht sofort merken, wenn tief in uns etwas schlummert. Doch dann trifft es uns wie ein Schlag. Ein Herzinfarkt oder Schlaganfall kann aus dem nichts kommen. Und dann kann es zu spät sein.
Ich bin davon überzeugt, dass die Quittung irgendwann kommt. Ich denke zum Beispiel an Alzheimer. Ja, es gibt Studien, die belegen, dass Ernährung sowohl die Pathomechanismen von Alzheimer auslösen als auch protektiv wirken kann. Krankheiten können durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung genau so vermieden, sogar geheilt, wie durch eine ungesunde und nährstoffarme Ernährung ausgelöst werden.
Ich werde in meinem Blog noch ausführlicher darauf eingehen.